Am Rande der Mützingenta, kaum bemerkt vom Trubel, trafen sich am Freitag morgen vier Männer mit einer ganz besonderen gemeinsamen Vergangenheit: vor genau 10 Jahren nahmen damals insgesamt sechs am 24stündigen Bildhauer-Symposium “HOLZ FEUER HOLZ” teil, das im Rahmen der Mützingenta stattfand.
Am 15. Mai 2002 wurden sechs Eichenstämme aus dem Wald geholt, um sie am gleichen Tag zu Balken zu sägen und später am Abend in ein großes Feuer auf dem Hof zu legen. Jedem Teilnehmer wurde im Losverfahren einer der Balken zugeordnet, und sie konnten selbst entscheiden, wie lange er im Feuer verbleibt. Am nächsten Tag begann dann das Bearbeiten: mit Flex, Motorsäge, Meißeln, Stemmeisen oder Messern schafften die Künstler Werke von bleibendem Wert.
Es ist ein bisschen schade, dass diese gemeinsamenen Projekte während der Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten in den Hintergrund geraten sind, meint Jürgen F. Schulz, der die Aktion damals initiierte. Heute bringen die meisten Künstler ihre fertigen Werke mit – was auch gut so ist – doch dieses zwischenmenschlichen Verbindungen, die damals geschaffen wurden, überdauern sogar Jahrzehnte. So trafen sich die vier am Freitag morgen zum gemeinsamen Frühstück mit einem Glas Sekt – dabei ist das Gruppenfoto entstanden.
Jürgen stellt seit etwa 15 Jahren bei der Mützingenta aus, heute steht sein Stand “Kopf und Kragen” mit handgefertigten Jacken und Mützen am Fusse des Hügels af dem Weg zum Cafe.
Für dieses Jahr hat er wieder eine Aktion geplant: Am Pfingstsonntag, 27. Mai, 5 Uhr morgens wird er die Feuerinstallation “Feuerröte – birds for the mind” durchführen.